1912 wurde die Kohlehandlung durch den Ururgroßvater des heutigen Inhabers, durch Robert Sonntag gegründet. Zunächst erfolgte die Belieferung des Kundenkreises durch Abholung der Brennstoffe beim örtlichen Großhandel. Die Verteilung an die Endkunden wurde mittels einer Art Handwagen und - damals üblich – mit einem vorgespannten sog. „Fleischerhund" durchgeführt. Ein später angeschafftes Pferdefuhrwerk kam nur kurz zum Einsatz. Das Pferd wurde im Verlauf des 1. Weltkrieges für militärische Zwecke eingezogen.
Anfang der 1920iger Jahre übernahmen zunächst Alfred Sonntag, bald darauf mit seiner Ehefrau Hertha Sonntag, die Firma. Nach Ankauf eines neuen Firmensitzes in der Auestraße in Glauchau stand der weiteren Entwicklung nichts mehr im Weg. Es wurde u.a. ein Pferdestall gebaut und erneut wurden Pferde für den Umschlag der Brennstoffe aber auch für den Transport von Gütern angeschafft.
In den 1930iger Jahren erwies es sich als richtige Entscheidung, einen Hanomag – Schnellläufer (geschlossene Karosse) mit zwei Anhängern anzuschaffen. Damit konnten in wesentlich kürzerer Zeit größere Mengen umgeschlagen werden. Zudem wurden in Folge des Ausbruchs des 2. Weltkrieges erneut die Pferde zum Militär requiriert.
Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Versorgung mit Brennstoffen durch die Materialnot in Folge des Krieges und durch Reparationsleistungen extrem kompliziert: Reifen mussten immer wieder geflickt werden, da es Neureifen oder runderneuerte Reifen praktisch nicht gab. Fahrzeuge konnten mangels Ersatzteilen oft nur behelfsmäßig repariert werden.
Die Brennstoffe wurden stark rationiert und nur gegen „Brikettmarken" an die Bevölkerung abgegeben. Diese Marken blieben übrigens bis zur Wende 1989 erhalten, wobei später der Zukauf von Braunkohlenbriketts zum erhöhten, sog. HO–Preis, möglich war.
In den 50iger Jahren wurden dann gebrauchte, z.T. schrottreife LKW der Marken Vomag, Büssing, Opel und Molotow GAS 51, später S4000 angeschafft und fahrtüchtig aufgebaut. Neufahrzeuge wurden dem privaten Kohlehandel nicht zugewiesen. Generell musste der Kauf von LKW bei staatlichen Behörden bis 1989 beantragt werden.
Am 1. April 1970 übernahm Rolf Sonntag offiziell die Firma, nachdem er sie praktisch schon über 10 Jahre geführt hatte. Der Name der Firma „Hertha Sonntag" wurde seit dieser Zeit beibehalten. In der DDR gab es 3 Formen des Kohlehandels: Die „volkseigenen" Betriebe, denen die Verteilung der Brennstoffe an die Handelsbetriebe oblag und die das Privileg hatten einen großen Teil der Industrie- und Gewerbebetriebe zu beliefern; die Kommissionsbetriebe, die mit der Ware der VEB (Volkseigene Betriebe) handelten und ihre Geschäftstätigkeit gegenüber den VEB abrechnen mussten sowie rein private Betriebe, die die Handelsware auf eigene Rechnung übernahmen. Unter Rolf Sonntag entwickelte sich der Betrieb zum größten privaten Kohlehandel in der DDR. Betriebsgröße und Liefergebiet unterlagen in der DDR–Zeit der staatlichen Überwachung.
Gleichzeitig engagierte er sich u.a. im Rahmen der IHK für die Branche.
Am 1.9. 1985 übernahm sein Sohn Dieter Sonntag die Firma. Bis zur Wende 1989 konnten erstmals seit ca. 50 Jahren durch Zuweisung zwei Neufahrzeuge angeschafft werden. Mit dem politischen Umbruch änderte sich, wie in vielen Branchen, Grundlegendes. Es war absehbar, dass der Kohleumschlag in den nächsten Jahren stark zurückgehen würde und die Kohleheizungen von moderneren Heizsystemen zum großen Teil ersetzt werden. So wurden 2 neue Sparten aufgebaut: Der Heizölhandel und der Entsorgungsdienst mittels Containern.
Dieter Sonntag war 1990 Mitbegründer des Sächsischen Brennstoff- und Mineralölhandelsverbandes und seit Gründung bis 2014 Vorsitzender oder stellvertretender Vorsitzender. Darüber hinaus war er langjähriger Stellvertreter des Vorsitzenden des Bundesverbandes und 3 Jahre für den deutschen Brennstoffhandel im beratenden Ausschuss der Europäischen Kommission für Kohle und Stahl in Luxemburg.
Seit dem 1. August 2001 führt, nunmehr in fünfter Generation, Andy Sonntag den Betrieb in bewährter Form fort. Neben dem Stammsitz in der Auestraße in Glauchau wurde ein zweites Betriebsgelände mit ca. 3000 m² Hallenfläche und großem Freilager gekauft von dem aus auch Händler in der näheren und weiteren Umgebung mit moderner Umschlagstechnik bedient werden können.